Infos für Besucher

Team LeMansZone

Le Mans 2005 auf YouTube

Poster: Le Mans 2005

Die 24 Stunden von Le Mans 2005

Monsieur Le Mans

Le Mans 2005

Alle Fotos von 2005 - Zum Google Webalbum

Das technische Reglement für die 24 Stunden von Le Mans wurde in diesem Jahr komplett neu geordnet. Die Prototypen-Klassen LMGTP, LMP900 und LMP675 wurden durch die neuen Klassen LMP1 und LMP2 ersetzt und bei den GT-Fahrzeugen gab es fortan eine GT1- und eine GT2-Klasse.

Die große Prototypenklasse LMP1 erlaubte jetzt offene und geschlossene Prototypen. Die Fahrzeuge mussten mit 925 kg Mindestgewicht etwas schwerer sein als die der früheren LMP900 bzw. LMGTP-Klasse. Zudem wurde die Aerodynamik neu vorgeschrieben und die Überrollbügel mussten jetzt größer ausfallen. Die neue, "kleine" Prototypenklasse LMP2 sollte ausschließlich Privatiers vorbehalten sein und war aus diesem Grund nun nicht mehr gesamtsiegfähig, denn die Fahrzeuge mussten jetzt mindestens 775 kg wiegen, also 100 kg mehr also vorher. Die Vorschriften für das Chassis bezüglich Länge, Breite und Höhe waren jetzt für beide Prototypenklassen identisch, so dass man mit den entsprechenden Motoren ein Chassis sowohl in der LMP1- als auch in der LMP2-Klasse benutzen konnte. Natürlich gab es auch Übergangsregelungen für Fahrzeuge des alten Reglements, aber diese wurden eingebremst - man wollte lieber Fahrzeuge der neuen Klassen am Start sehen. So mussten zum Beispiel die Audis, das Werk hatte keine neue LMP1 gebaut, mit einem kleineren Lufteinlass für den Motor sowie mit 50 kg. Zusatzgewicht an den Start gehen.

Die französische Nationalmannschaft unter der Führung von Heinrich dem Bärtigen hatte eine Lücke im Reglement entdeckt und clever genutzt: zwar fuhr man noch das LMP900 Chassis des Vorjahres, versah dieses aber mit der neuen LMP1-Aerodynamik und erreichte damit eine Einstufung in die LMP1-Klasse. Die beiden Pescarolo C60 hatten bereits beim 1.000-km-Rennen in Spa-Franchorchamps gezeigt, dass man den mit Zusatzgewicht belasteten Audis locker davonfahren konnte.

Um noch mehr Medienaufmerksamkeit zu bekommen, hatte Henri Pescarolo zudem den Rallyeweltmeister Sebastien Loeb verpflichtet. Der Veranstalter hatte den Zeitplan des Testtages extra eine Stunde nach hinten geschoben, damit Loeb die für einen Le Mans-Rookie nötigen 10 Runden drehen konnte. Loeb war an diesem Tag noch bei der Türkeirallye unterwegs gewesen und wurde mit einem gecharterten Jet nach Le Mans geflogen, um das Pflichtpensum absolvieren zu können. Auch die Aufteilung der (natürlich allesamt französischen) Pescarolo-Fahrer war auf Gesamtsieg getrimmt: Die nach Aktenlage schnelleren Piloten Comas, Collard und Boullion fuhren den Pescarolo #16, im designierten zweitplatzierten Fahrzeug # teilten sich Ayari, Hélary und Loeb das Lenkrad. Eigentlich war alles gut vorbereitet für einen vorgezogenen französischen Nationalfeiertag...

Wie bereits in den letzten beiden Jahren gab es auch dieses Jahr kein Audi-Werksteam, aber es waren dieses Jahr 3 private Audis am Start. Das amerikanische Team ADT Champion Racing setzte 2 Fahrzeuge ein: die #2 wurde von Frank Biela, Allan McNish und Emanuele Pirro gefahren, #3 von Tom Kristensen, JJ Lehto und Marco Werner. Der 3. Audi kam diesmal aus Frankreich, #4 Team Oreca, war mit einer rein französischen Crew bestückt: Franck Montagny, Jean-Marc Gounon und Stéphane Ortelli.

Trotz bestmöglicher Vorbereitung wurde es aber nichts mit einem Pescarolo-Sieg, denn Le Mans dauert nun mal 24 Stunden und wenn beide Autos Probleme bekommen, u. a. Getriebeprobleme bei # 16 und ein Unfall bei der #17, dann reichen Rekordrunden alleine nicht aus. Immerhin erreichte der Pescarolo # 16 trotz aller Pannen noch den 2. Platz und hielt das Rennen um den Gesamtsieg zumindest bis Sonntagmittag noch offen.

Ganz oben auf dem Podium landete wieder einmal ein Audi R8. Mit nunmehr 5 Siegen dieses Typs sind die Ingolstädter ähnlich erfolgreich wie Porsche mit dem Typ 956/962 zu Gruppe C-Zeiten. Gleichzeitig war's aber auch der letzte Auftritt des R8, bei Audi wird bereits der Nachfolger fürs nächste Jahr entsprechend dem neuen LMP1-Reglement entwickelt.

Einen weiteren Rekord hatte Audi-Pilot und erneuter Le Mans-Sieger Tom Kristensen zu vermelden, mit 7 Siegen (6 davon in Folge) hat er nun den bisherigen "Monsieur Le Mans" Jacky Ickx überholt und darf sich jetzt wohl selbst so nennen.

Nach den vielen Audi-Siegen vergangener Jahre fanden es viele von uns ein bisschen schade, dass die Pescarolo-Renner es nicht nach ganz oben geschafft haben, die einheimischen Zuschauer wären vermutlich völlig aus dem Häuschen gewesen. Darüber hinaus war dies für Henri Pescarolo auch vermutlich die vorläufig letzte Chance mit seinem Team hier zu siegen, denn nächstes Jahr kommt Audi mit einem neuen Auto und dem Budget und den Ressourcen der Ingolstädter hat er nicht allzu viel entgegenzusetzen.

Große Duelle spielten sich in diesem Jahr aber nicht nur an der Spitze des Feldes ab, auch in der neuen GT1-Klasse ging's richtig zur Sache: Der Showdown der Giganten General Motors und Ford mit ihren Marken Chevrolet Corvette und Aston Martin stellte fast alles andere in den Schatten, in dieser Klasse waren wohl vermutlich die größten Budgets am Start.

Die Corvettes hatten natürlich den Bonus der Le Mans-Erfahrung sowie frühere Klassensiege im Gepäck, aber da das von Prodrive gemanagte Aston Martin-Team bereits die Vor-Premiere bei den 12 Stunden von Sebring gewonnen hatte, lagen auch bei den Engländern die Erwartungen recht hoch.

Die Show hielt, was sie versprach, selbst nach fast 20 Stunden lagen die 4 Werkswagen noch innerhalb einer Runde und die Führung hatte einige Male gewechselt. Erst etwa 3 Stunden vor Schluss fiel dann zur Bestürzung der zahlreichen britischen Fans die Entscheidung, als fast zeitgleich einer der Aston Martin mit defektem Kühler zu einer längeren Reparatur in der Garage verschwand und der andere DBR9 einfach auf der Strecke stehen blieb. Die Teamwebsite berichtete nachher vieldeutig von einem "fuel related problem", aus anderen Quellen war zu erfahren, dass der Pilot Tomas Enge seinen Boxenstop verpennt hatte. Dies kommt ja leider immer mal wieder vor, Klaus Ludwig und Frank Biela lassen grüßen...

Für das erste Jahr in Le Mans mit einem neuen Fahrzeug war dies ein beachtlicher Auftritt der Aston Martin-Truppe, man war sogar relativ nahe dran am GT1-Klassen-Sieg. Hoffentlich sehen wir dieses Duell im nächsten Jahr wieder.

Team LeMansZone 2005

  • Georg Dannewald
  • Ihno Goldenstein
  • Gerd Grau
  • Franz-Josef Jansen
  • Jan Kilbak
  • Werner Kirchmann
  • Michael Kirsch
  • Andreas Lörzer
  • Rolf Sommer
  • Alfred Thusch
  • Rudi Wazal

Zeltplatz: Expo

Eintrittskarte 2005

Rennergebnis